Elias und Laia – eine Fackel im Dunkel der Nacht von Sabaa Tahir [Rezension]

 

2017-03-05-03.45.05-1.jpg.jpgTitel: Elias & Laia – eine Fackel im Dunkel der Nacht
Autor: Sabaa Tahir

Verlag: one (Bastei Lübbe)

Seiten: 510

Preis: 17,00€

Reihe: Elias & Laia

1. Die Herrschaft der Masken (engl.: An ember in the ashes) Rezension 

2. Eine Fackel im Dunkel der Nacht (engl.: A Torch Against the Night)

Kaufen? Verlag

Das Schicksal hat Elias und Laia zusammengeführt und sie im Widerstand gegen das Imperium vereint. Gemeinsam fliehen sie aus Schwarzkliff, um im Gefängnis von Kauf Laias inhaftierten Bruder aus seiner Zelle zu befreien. Mit seinem Wissen könnte er von großem Wert sein für die Rebellen. Doch werden Elias und Laia es schaffen, sich unbemerkt bis ans andere Ende des Landes durchzuschlagen? Immerhin ist ihnen Helena dicht auf den Fersen. Und als rechte Hand des Imperators hat sie einen klaren Auftrag: Die beiden Verräter zu finden – und zu töten …   (Klappentext)

Die Charaktere sind einer der vielen großen Pluspunkte an diesem Buch. Jede Person ist einzigartig und vielschichtig, und ich konnte mich wirklich immer in die erzählende Person hineinversetzen. Außerdem entwickeln sich alle Charaktere und sind eben einfach was Besonderes.

Elias, Laia und Helena sind in diesem Buch die Hauptpersonen.

Laia ist eine Kundige, die alles dafür tun würde, ihren Bruder Darin aus Kauf zu befreien. Deswegen war Laia auch die Sklavin der Kommandantin. Bei der Rebellenbewegung hat Laia Kinan kennengelernt, den sie sehr gerne mag. Laia fühlt sich aber auch von Elias sehr angezogen. Mir war Laia, wie schon im ersten Band, sehr sympathisch. Sie ist sehr mutig, aufopferungsvoll, vielleicht ein bisschen idealistisch, leidenschaftlich und entschlossen.

Elias war eine Maske in Schwarzkliff, aber dann wurde er zum Verräter und konnte mit Laias Hilfe dem Tod entfliehen. Auch Elias mag ich sehr gerne, weil er zwar eine Maske ist, aber trotzdem Gefühle hat und weil er sich selbst für einen schlechten Menschen hält, was er eigentlich wirklich nicht ist. Elias liebt Helena noch immer (eher wie eine Schwester), obwohl sie nun zu Feinden geworden sind.

Helena ist die einzige weibliche Maske ihres Jahrgangs und wurde zum Blutgreif erwählt. Somit ist sie die rechte Hand von Marcus, dem grausamen Imperator.  Helena hat Elias zur Flucht verholfen und sie ist nicht ganz einverstanden mit Marcus´Methoden, aber ihrem Familienmotto getreu, würde sie sich nicht gegen das Imperium wenden. In diesem Band ist Helena hin- und her gerissen zwischen ihrer Liebe zu Elias und ihrer Treue zum Imperium, denn sie hat die Aufgabe, Elias zu jagen und zu töten. Obwohl Helena manchmal ziemlich kalt wirkt, hat sie doch Gefühle und ist nicht grausam. Ich muss sagen, dass ich Helena von allen Charakteren in diesem Buch irgendwie am meisten mochte, da sie sich sehr stark entwickelt.

Auf dieses Buch habe ich (fast) ein ganzes Jahr lang sehnlichst gewartet und habe es auch sofort gekauft, als es erschienen ist. Leider bin ich doch erst jetzt dazu gekommen, es auch wirklich zu lesen. Jedoch hat es gerade echt super gepasst, da ich für ein paar Tage in Rom war und mir somit die Handlungsorte noch besser vorstellen konnte als vorher. Jedenfalls bin ich total froh, diesen zweiten Band endlich gelesen zu haben, weil er einfach noch besser ist als der erste Band und weil er mich aus meiner Leseflaute geholt hat

Was mir an diesem Buch sehr gefallen hat, ist erst einmal der Schreibstil. Die Autorin beschreibt alles so, dass man es sich vorstellen kann, es aber nicht langweilig wird. Ich kann nicht genau sagen warum, aber ihr Schreibstil ist sehr besonders und passt perfekt zur Handlung. Er ist zwar ein bisschen kompliziert (jedoch nicht mit „Zorn und Morgenröte“ vergleichbar), aber trotzdem ziemlich leicht und locker zu lesen. Besonders haben mir hier die drei verschiedenen Perspektiven gefallen. Normalerweise bin ich kein Fan von so etwas, aber die Perspektiven ergänzen sich perfekt und lassen sich gut voneinander unterscheiden, weil der Schreibstil jeweils an den Charakter der erzählenden Person angepasst ist. Da die Personen so unterschiedlich sind, weiß man wirklich immer, wer gerade erzählt. Da Helena mitten im Imperium ist und Elias und Laia auf der Flucht, erfährt man von beiden Seiten wichtige Dinge und kann sie miteinander verbinden, was mir echt gut gefallen hat. Trotzdem hat man nie das Gefühl, mehr als die Protagonisten zu wissen. So kann man ihre Handlungen sehr gut nachvollziehen und man muss nicht den Lesefluss unterbrechen, um sich über sie aufzuregen. Allerdings wissen die Charaktere auch nicht mehr, als der Leser und planen nichts, von dem man als Leser nichts weiß (im Gegensatz zum 4. und 5. Band von „Throne of Glass“)

Wie schon beim ersten Band, ist auch im zweiten Band keine Landkarte vorhanden. Mich hat das aber ausnahmsweise nicht gestört, weil alles durch Himmelsrichtungen und Entfernungen so gut beschrieben ist, dass man sowieso nie auf die Landkarte schauen müsste. Hier muss ich unbedingt noch sagen, dass ich dieses römische Flair in dem Buch echt toll finde. Zusammen mit den Masken ist diese Idee mal was ganz anderes im Bereich der Dystopien.

Failure doesn´t define you. It´s what you do after you fail that determines whether you are a leader or a waste of perfectly good air.

Die Spannung wird in diesem Buch die ganze Zeit über aufrecht erhalten. Es gibt ständig neue Geheimnisse und man weiß bis zum Ende nicht, wer was plant und wer was weiß. Damit meine ich nicht die Protagonisten, sondern andere Personen. Es ist wirklich erschreckend, wie am Ende alles zusammenhängt. Es geht in diesem Buch nämlich nicht nur um Elias und Laias Flucht und die Befreiung von Darin, sondern es geht auch um mächtige Personen im Imperium und natürlich die Kommandantin, mit denen hauptsächlich Helena zu tun hat. Aber, wie schon gesagt, am Ende ergeben alle verschiedenen Themen einen Zusammenhang. Ich finde, insgesamt geht die Handlung teilweise sogar schon ins Thriller – Genre hinein, weil sie so spannend und gut durchdacht ist. Ich habe wirklich mit den Charakteren gelitten und konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen, weil es ständig neue unvorhersehbare Wendungen gibt und weil die Geschichte einfach magisch ist. Magie spielt in diesem Teil übrigens auch eine größere Rolle als im ersten Teil… dazu kann ich jetzt leider nicht mehr sagen, weil ich euch sonst spoilern würde. 😉

Außerdem ist dieses Buch wirklich gar nicht klischeehaft, sondern sehr tiefsinnig, was in diesem Genre nicht so oft vorkommt. Ich konnte mich sehr gut mit den Charakteren und ihren Problemen identifizieren, und viele Stellen im Buch haben mich sehr berührt und mir irgendwie geholfen. Also für Zitate – Liebhaber ist dieses Buch auf jeden Fall was!

Ein sehr spannendes und tiefgründiges Buch, dass mich dank seiner vielschichtigen und sympathischen Charaktere und der gut durchdachten Handlung vollkommen überzeugt hat. Ich liebe es einfach, wenn am Ende eines Buches alle Handlungsstränge zusammengeführt werden und etwas komplett Unvorhergesehenes herauskommt.

Wenn ihr den ersten Band gelesen habt, solltet ihr nicht zögern, auch den zweiten zu lesen. Und wenn noch nicht einmal den ersten Band gelesen habt, solltet ihr das dringend tun, weil ihr sonst echt was verpasst!

Idee, Umsetzung, Schreibstil, Charaktere, Cover, Klappentext: 5/5Eulen

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